Programm:
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Brandenburgisches Konzert Nr. 1 F-Dur (BWV 1046)
Igor Strawinsky (1881-1971): Konzert in Es für Kammerorchester "Dumbarton Oaks" (1937/38)
Ludwig van Beethoven (1770-1827): Sinfonie Nr. 5 c-Moll Op. 67
Generalprobe in Weinsberg am 08.09.2017
In dieser Besetzung spielt die JOA ja nur einmal pro Jahr, sie muss sich jedes Mal neu zusammenfinden. Umso wichtiger ist es - vor allem für die vielen jugendlichen Mitspieler -, durch die Generalprobe (in der gut gefüllten Hildthalle in Weinsberg) selbst zu erfahren, wie das Zusammenspiel klappt, wie es vor Publikum im Konzertsaal klingt, ob man ausreichend geübt hat und seine Nervosität in den Griff kriegt.
Kurz gesagt: Den Bach müssen wir noch kräftig üben. Dumbarton Oaks mit seinen federnden Rhythmen und bewussten Schärfen ist jetzt schon eine Entdeckung, und der Beethoven verspricht für alle ein Erlebnis zu werden (Michael Böttcher: Warum die 5. Beethoven? Haben wir noch nie gespielt! Wenn nicht jetzt zum Jubiläum, wann dann? Recht hat er!)
Die Heilbronner Stimme berichtete über das Vorkonzert in Offenau am 13.09.2017 unter dem Titel: Meisterleistung zum Geburtstag:
.... liefert die JOA in der fast voll besetzten Offenauer Saline eine reife Leistung ab, die das Publikum mit viel Applaus belohnt.
Mit zündender Frische eröffnet das spielfreudige, zunächst nur 35 Köpfe zählende Klassik-Ensemble den Abend. Bei Bachs Brandenburgischem Konzert Nr. 1 beweisen die Streicher, unterstützt von 2 Hörnern und 4 Holzbläsern, vom ersten Takt an, dass sie .. bestens harmonieren. Intensität und Leidenschaft sind sofort da, musikalisch entsteht auf Anhieb Großes. Unter dem markanten und dynamischen Dirigat Böttchers wird ebenso durchsichtig wie präzise musiziert.
Auf die Stärke eines Kammerorchesters reduziert, meistern die Musiker Strawinskys "Dumbarton Oaks", ein kleines Konzert im Stil der Brandenburgischen Konzerte, souverän. Die Anklänge an Bach sind dabei unüberhörbar, und dennoch ist das Stück reinster Strawinsky: Die federnden und feingliedrigen Rhythmen, den angeschärften Klang und die wechselnden Taktarten meistert das Ensemble mit großer Sicherheit. Besonders im dritten Satz .. lassen die Musiker durch technisches Können aufhorchen.
Vom Gesamtorchester grandios ausgekostet werden die vier Sätze in Beethovens fünfter Sinfonie. Nach stilistisch feinfühliger Einleitung .. setzen die Musiker den überirdisch schönen zweiten Satz dramatisch in Szene. Das Publikum wird beim Zuhören immer wieder gepackt. Auch das geisterhafte Scherzo färben die Interpreten stilsicher. Streicher und Bläser bilden auch beim triumphalen Finale eine Einheit, traumhaft ist zudem das selige Wechselspiel zwischen Orchester und Solisten.
Das fesselnde zweistündige Konzerterlebnis wird vom Publikum mit viel Beifall und Ovationen im Stehen belohnt.